Ehrung mit Urkunde und Preisübergabe durch den OB Fenrich für vorbildliches Integrieren Behinderter in unseren Verein. Die Behinderten-Sportabteilung wurde 1978 gegründet!
Es sollte doch möglich sein, so genannte Nicht-Behinderte für die Idee zu gewinnen, Sport als Freizeittätigkeit für alle gesellschaftlichen Gruppen zu sehen und sich auch praktisch - wie z.B. in der Behindertensportgruppe der VT Hagsfeld - zu beteiligen.
Die Freizeitsportgruppe Körperbehinderter in der VTH trifft sich seit mehr als 25 Jahren jeden Montag von 16.00 bis 18.00 Uhr in der vereinseigenen Sporthalle in Hagsfeld.
Ihre Existenz geht zurück auf gemeinsame Initiativen von Studenten der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, sowie Lehr- und Betreuungskräften der Schule für Körperbehinderte Karlsruhe-Rintheim. Sie suchten Mitte der 70er Jahre den "Schonraum Sonderschule" aufzubrechen. Eines der Ziele war, körperbehinderten Kindern den Zugang zu regelmäßigem Sportunterricht zu öffnen. Heute eine Selbstverständlichkeit, damals revolutionär Neues.
Bald standen auch die Fragen im Raum: Was passiert nach dem Besuch der Pflichtschule? Wie gut sind die Behinderten auf Ihre Umwelt vorbereitet? Wie gut ist die Umwelt auf die Behinderten vorbereitet?
Fünf Erwachsene nahmen sich der Aufgabe an, interessierten Schulabgängern die Idee des "Lifetime"-Freizeitsportes näher zu bringen. Sie fanden nach langem Suchen in der Vereinigten Turnerschaft Hagsfeld einen Partner. Zwischen 10 bis 15 Jugendliche und Erwachsene sind regelmäßig dabei, wenn Margret Wendel, Abteilungs- und Übungsleiterin für Behinderte (von Anfang an verantwortlich dabei), mit Gymnastik und Sportspielen Bewegungsfreude und -leistungen bei den Freizeitsportlern und -sportlerinnen erfolgreich anleitet. Seit vielen Jahren organisiert sie auch Urlaubsfreizeiten, wie den diesjährigen Pfingsttrip nach Baerenthal. Davor gehörten auch Italien, Tunesien, Kreta, Prag, London, die Türkei und Griechenland zu den Reisezielen.
Mehr sportliche Begegnungen mit Nichtbehinderten, wie zuletzt mit den jungen Fußballern der E-Jugend des SC-Bulach, wären wünschenswert und sehr belebend - sowie beispielgebend für alle Beteiligten.
Die Behindertensportgruppe hat zur Zeit nur eine einzige Übungsleiterin, nämlich Margret Wendel. Sie leistet seit mehr als einem Vierteljahrhundert erfolgreiche Arbeit, die sie, bei aller Freude, auch viel Kraft kostet. Die Gruppe sucht seit geraumer Zeit dringend Unterstützung durch neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.
Karlsruhe, Juli 2003
Am Samstag, den 21. Mai sind wir in unsere diesjährige Freizeit im Vaihinger Hof bei
Rottweil gestartet. Unsere Unterkunft war ursprünglich eine aus dem 16. Jahrhundert
stammende Zehntscheuer, die 1979 zu einem Erholungs-, Freizeit- und Landschulheim umgebaut
wurde. Während unseres in die Schulferien fallenden Aufenthaltes waren wir die einzigen
Gäste. Gleich nach dem Abendessen machten wir einen Erkundungsspaziergang in und um den
kleinen Ort mit seinen 84 Häusern.
Der erste Ausflug am Sonntag ging nach Rottweil. Es gab viel zu bewundern - und ein hervorragendes Eis! In unserem Eiscafé saß tatsächlich der Boxer Luan Krasniqi.
Am Wochenanfang war uns das Wetter nicht wohl gesinnt, weshalb wir uns in einem tollen Schwimmbad am Ort in die Fluten stürzten. Es gab Solebecken, Rutschbahn, Düsen - alles haben wir genossen. Einziger Wermutstropfen: Ein Geldbeutel wurde entleert! Leider ...
Am Dienstag gings Richtung Bodensee, wo wir in Unteruhldingen die Pfahlbauten
besichtigten. Anschließend waren wir in Meersburg. Auch hier gab's ein Eis -
bei mehr als 30° im Schatten die beste Erfrischung.
Auf die Burg Hohenzollern fuhren wir am Mittwoch. Stefan suchte ein Burgfräulein
- die kam aber erst zur Geisterstunde.
Einen Riesenspaß hatten wir am Schömbergsee. Paddel-, Tret- und Elektroboot waren
ganz nach unserem Sinn!
Die ersten Tage gingen rum wie im Flug. Es war schon wieder Donnerstag, als Grillen angesagt war. Mit Steak, Würstlen und knusprigem Bauchfleisch wurde für unser leibliches Wohl gesorgt.
Die Donauquelle in Donaueschingen gehörte schon zu den letzten Zielen unserer
Freizeit. Ein Rundgang durch Villingens Altstadt - natürlich wieder mit einem Eis
- und ein Abendessen à la carte, danach per Fernsehen den Boxkampf mit
"unserem" Rottweiler Boxer beendeten den Tag.
Auf der Heimfahrt über den Schwarzwald mit Rast in einem Eiscafé - wir hatten noch Geburtstage abzufeiern - wurde uns erst so richtig klar, dass unser Urlaub schon wieder zu Ende war. Für uns waren die Tage - wie jedes Jahr - viel zu schnell vergangen. Das Wetter war herrlich, das Essen gut, unsere Stimmung super. Wir sind alle voll gestopft mit Erlebnissen wieder wohlbehalten zu Hause angekommen.
Herzlich bedanken dürfen wir uns bei unseren Betreuern Erwin, Peter und Margret (die uns seit mehr als 25 Jahren managt) - ohne deren Einsatz wäre unsere Freizeit gar nicht durchzuführen gewesen.
Eure Behindis
Wie seit rund 25 Jahren führten wir mit unserer Behinderten-Sportgruppe wieder eine
Freizeit durch. Dieses Mal waren wir vom 23. bis 31. Mai im Schullandheim Steinabad in der
Nähe von Bonndorf im Schwarzwald. Nach reibungsloser 200km-Fahrt kamen wir wohlbehalten
an. Dann ging es ans Auspacken, Einräumen, Betten beziehen - lauter lästige Sachen.
Beim Abendessen wurden wir sehr freundlich willkommen geheißen. Dann stürzten wir uns auf den leckeren Nudelauflauf! So etwas kommt immer an. Riesige Mengen wurden vertilgt. Danach haben wir die vor uns liegenden 8 Tage "verplant".
Schaffhausen war unser erstes Ziel. Die Bootsfahrt haben wir natürlich mitgemacht. Das Klettern über die Felsen war für uns schon sehr anstrengend. Die Aussicht hat uns für die Schinderei entschädigt. Zurück mit dem Boot - und schon hatten wir wieder Hunger. Nach dem Essen in unserem neuen Zuhause waren wir wieder auf Zack.
Das nächste Highlight war der Schwarzwaldpark in Löffingen! Wir hatten für uns total
neue Erlebnisse! Es gab eine Bob-Bahn! Alle haben sehnsüchtig zugeschaut! Peter rief:
"Auf! Wer fährt mit?" Er hievte uns mit Hauruck in den Bob! Und kaum hatten wir
uns versehen, waren alle dran gewesen. Stefans Augen strahlten: "Das war das
Schönste überhaupt!" Diese Fahrt wird uns allen lange in Erinnerung bleiben. Ein
weiterer Akt war der Einstieg ins Flugboot. 1 Zentner und 80 Pfund am Stück - nicht
schlampig - aber Peter bewältigte es. Ergebnis nach getaner Arbeit: Erschöpfte
Betreuer: Margret, Erwin, Peter - aber glückliche Jungs!
Der Schluchsee war fast erholsam. Wir mieteten vier Boote, die abwechselnd gesteuert wurden. Damit wir es schneller geht, wurde zusätzlich mit den Krücken gepaddelt. Das machte einen Riesenspaß.
Freiburg war das nächste Ziel. Kultur, Münster, Marktplatz, Stadttor, Rathaus - und alles zu Fuß oder im Rollstuhl. Das Tollste aber war abends das Freunschafts-Fußball-Länderspiel Deutschland-Malta. Natürlich mussten die Fußballfans hin. 7:0!!! Toooor!! Unfassbar! Da war was los. Aus dem sowieso schon langen Tag wurde noch eine lange Nacht, sodaß am nächsten Morgen erst mal ein paar Stunden Erholung nötig waren.
Nach dem Mittagessen ging's - oh Schreck - mit 6 "guten"
Läufern in die Wutachschlucht. Vom Autoparkplatz in Boll wanderten wir ganze 3 ½ Stunden
und es zog sich und zog sich. Für die meisten von uns eine völlig neue Erfahrung!
Plötzlich wie eine Erlösung: die Schattenmühle! Keiner wollte weiter! Erwin und Margret
machten den Rest alleine, holten die Autos und luden die inzwischen wieder munter
gewordenen Jungs ein. An diesem Abend kam für andere Unternehmungen kein Interesse mehr
auf.
Unser nächstes Ziel war die Sauschwänzle-Bahn! Das - ehrenamtlich tätige - Bahnpersonal half uns Rollstuhlfahrern und auf Krücken Angewiesenen mit Schwung in die Waggons. Wir genossen die Fahrt "in vollen Zügen" - es war ein Volltreffer!
Wir konnten es kaum fassen: der letzte Tag stand bevor! Wir fuhren mit 3 Rollstühlen und 13 mehr oder weniger Behinderten per Gondelbahn auf den Feldberg und dort per Fahrstuhl auf den Turm, um den wunderschönen Schwarzwald "von oben" zu sehen. Das muß man erlebt haben! Wir konnten bei optimalem Wetter eine herrliche Weitsicht genießen. Auf dem Rückweg rundeten wir den Tag in einem Lokal direkt am Titisee angenehm ab. Wir waren alle zufrieden.
Wir hatten während unserer Freizeit in Steinabad Natur pur, Bewegung, Spiele, gutes (und reichliches) Essen, angenehme Unterkunft und fast immer gute Laune auch ohne Fernsehen - es war für uns alle eine Bereicherung. Außerdem verstanden wir uns untereinander gut und lachten viel. Zum Glück gab es überhaupt keine unangenehmen Zwischenfälle.
Wir sind - von den Eltern schon erwartet - wieder wohlbehalten in Hagsfeld angekommen. Das war's dann wieder ein Mal! Es wird noch lange zu erzählen geben.
Ein Problem haben wir immer noch: Wir können auf Dauer nur weiter machen, wenn wir noch jemanden finden, der bei unserem Sport montags 16-18 Uhr in der Turnhalle wenn möglich als Übungsleiter mitmacht. Schau einfach mal rein bei den Behindis!
Margret Wendel
Die Jugend von Bulach zu Gast bei der VTH-Behindertensportgruppe
Am Montag, den 26.05.2003 gastierte eine Fußballjugend vom SC Bulach bei uns. Sie
waren schon das zweite Mal da. Zwar bezwangen sie uns mit 8:4, aber es war ja vor allem
ein totales Spaßspiel und es ging ganz schön ab in der Halle.
Nun werden wir demnächst bei ihnen eintreffen und dort die Gastmannschaft sein. Nun,
uns Behindis macht das ja schon tierisch Spaß, gegen diese Mannschaft Fußball zu spielen
- aber den Jungs aus Bulach auch. Vielleicht machen wir öfters solche Fußballspiele
gegen Jugendabteilungen anderer Mannschaften.
Unser Gastspiel bei der Jugend beim SC Bulach
Endlich hat es geklappt, dass wir bei der Jugend vom SC Bulach waren. Am 30. 06. 2003
sind wir in Bulach gewesen. Es war sehr warm an dem Tag und wir alle waren mächtig beim
schwitzen. Aber es hat mal wieder totalen Spaß gemacht. Wir werden uns wohl noch öfters
gegenseitig besuchen - denken wir doch. Nach dem Spiel waren wir total geschafft. Dann
sind wir noch mit der Jugend zur Abkühlung unter eine Wasserberieselungsanlage gehüpft.
Das hat natürlich auch mächtigen Spaß gemacht. Anschließend kehrten wir noch in den
Biergarten der Gaststädte des SC Bulach ein. Denn so eine Sportstunde macht schon hungrig
und vor allem durstig. Ich denke, dass wir demnächst wieder mal gegen sie antreten
werden.
Ingo Kistner für die Behindis
Trotz aller personellen Probleme wollten wir Behindis - wie seit rund 25 Jahren - auch in diesem Jahr nicht auf unsere Freizeit verzichten!
Nach reiflichen Überlegungen haben wir uns geeinigt, nicht wie bisher uns selbst zu verpflegen mit den zeitraubenden Begleitumständen wie planen, einkaufen, vorbereiten, kochen, abwaschen usw., sondern in Vollverpflegung zu gehen.
Also wohin? Die Wahl fiel auf Baerenthal.
Leider musste einer der - wegen seines großen Autos - wichtigen Teilnehmer ZWEI Tage vor der Abfahrt ins Krankenhaus. Oh Schreck, wir waren 14 Personen und verfügten nur über DREI Autos! Und wir Behindis brauchen ein paar Klamotten - und Rollstühle - mehr ... Wie sollte das klappen? Aber - kein Stress - eine nette, liebe Mutti ist am Freitag spontan mitgefahren! Vielen Dank, war Klasse!
Unser Ziel war ein Volltreffer! Kost, Wohnung, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, alles hat gepasst. Wir hatten viel Zeit für Ausflüge, Spiele, Sport - und sogar für ein bisschen Ausruhen war drin! Nach dem ersten Abendessen machten wir einen Orientierungsspaziergang. Nach dem knallheißen Tag wurde es auch endlich kühler, gut zum Schlafen.
Am Samstag zog es uns bei 34° an den Badesee. Gerade als wir ankamen, trieb uns ein entsetzliches Gewitter wieder zurück! Dafür klappte es am Sonntag. Es war herrlich - aber trotz intensiven Eincremens sahen wir hinterher aus wie Indianer! Keiner blieb verschont! Vorerst war genug gebadet ...
Bei UNO, Schach, Mensch ärgere Dich nicht verging der nächste Tag - die Haut konnte regenerieren. Am Dienstag fuhren wir nach Bitche und machten mit großer Begeisterung zuerst eine Rundfahrt mit dem Bähnle. Danach besichtigten wir die imposante Zitadelle. Über Kopfhörer ließen wir uns im Kellergewölbe von ihrer Geschichte unterrichten. Danach widmeten wir uns unseren Lunchpaketen ...
Nach einem gemütlichen Tag - allerdings mit Sportstunde - ging es nach Lutzelbourg zum Schiffshebewerk des Rhein-Marne-Kanals. Kommentar: Total gut! Natürlich war eine Fahrt mit dem Hebewerk Pflicht! Tags darauf besuchten wir eine Glasbläserei in Meisenthal. Und schon nahte das Ende unserer Freizeit, aber Burg Lichtenberg wollten wir uns trotzdem nicht entgehen lassen - wenn auch die ungünstigen Wegeverhältnisse vor allem die Rollstuhlfahrer nur zu einer Teilbesichtigung kommen ließen. Danach war Picknick angesagt - da nahmen wieder alle teil. Am Hanau-See feierten wir Tommys Geburtstag mit Eis. Als krönenden Abschluss haben wir ein bombastisches Lagerfeuer gemacht. Natürlich mit Grillen! Es war Spitze!
Viel zu schnell waren die 10 Tage um. Es ging ans Packen - ruckzuck, alles musste mit! Ein Papa kam uns mit einem geräumigen Auto für den Rücktransport zu Hilfe. Wohlbehalten kamen wir am 22. Juni gegen 13 Uhr wieder in Hagsfeld an.
Fazit: eine gelungene Freizeit!
Margret Wendel
Weitere Informationen zu Mitgliedsbeiträgen, der Vereinssatzung o.ä. sind ebenfalls verfügbar.